Verwaltungsrat beantragt Aufteilung des Rieter-Konzerns durch Verselbständigung der Divisionen Rieter Textile Systems und Rieter Automotive Systems.
Der Verwaltungsrat der Rieter Holding AG beantragt an der Generalversammlung vom 13. April 2011 die Aufteilung des Rieter-Konzerns und die Weiterführung der Divisionen Textile Systems und Automotive Systems als zwei separat börsenkotierte Unternehmen mit selbständigem Aktionariat und Management.
Die Zustimmung der Aktionäre an der Generalversammlung vom 13. April 2011 vorausgesetzt, wird Rieter Holding ihren Zweck anpassen und die Aktien der juristischen Einheit, die heute das Geschäft der Division Automotive Systems hält, als Sonderdividende an ihre Aktionäre ausschütten. Die neue Gesellschaft wird Autoneum Holding AG heissen.
Die neue Gesellschaft Autoneum wird ab Mitte Mai 2011 an der SIX Swiss Exchange kotiert sein. Hans-Peter Schwald ist als Präsident des Verwaltungsrats vorgesehen, Martin Hirzel als CEO, Urs Leinhäuser als CFO und stellvertretender CEO.
Die heutige Division Rieter Textile Systems wird unter dem Namen Rieter weiterhin als selbständige Gesellschaft an der SIX gehandelt werden (Börsenkürzel: RIEN).
Es wird nicht erwartet, dass die beantragte Aufteilung zu einem Stellenabbau führen wird.
Die beiden Mitglieder des Verwaltungsrats und grössten Aktionäre der Rieter Holding, Peter Spuhler und Michael Pieper, sprechen sich für die Transaktion aus. Im Hinblick auf die Aufteilung haben sich beide Aktionäre verpflichtet, Autoneum ein nachrangiges Aktionärsdarlehen von je 12.5 Mio. CHF zu gewähren und während einer vereinbarten Frist ihre Autoneum-Aktien nicht zu verkaufen („Lock-up“). Sie haben sich ebenfalls verpflichtet, mindestens bis zur Generalversammlung 2014 im Verwaltungsrat von Autoneum zu bleiben.
Der Verwaltungsrat der Rieter Holding AG plant, den Rieter-Konzern aufzuteilen und die beiden industriellen Aktivitäten, das Textilmaschinen- und das Autozuliefergeschäft, zu verselbständigen. Ziel ist, sie juristisch und finanziell vollständig aufzuteilen, damit sie strategisch flexibler agieren und sich in ihren Märkten klarer positionieren können. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 13. April 2011 beantragen, das Autozuliefergeschäft aus der Rieter Holding AG auszugliedern und als selbständige Gesellschaft an der SIX Swiss Exchange zu kotieren.
Rieter hatte das Autozuliefergeschäft Mitte der achtziger Jahre erworben. Damit wurde ein Gegengewicht zum zyklischen Stammgeschäft im Textilmaschinenbereich geschaffen. Rieter Automotive Systems entwickelte sich vor dem Hintergrund der damals konstanten Wachstumsraten im Autozuliefergeschäft über viele Jahre beständig. Innovationen und zahlreiche Übernahmen trugen zum Wachstum bei.
Auch Rieter Textile Systems entwickelte sich erfreulich und begegnet heute den branchentypischen Nachfragezyklen erfolgreich mit flexiblen Strukturen. Mit der konsequenten Umsetzung von Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogrammen hat der Rieter-Konzern den marktbedingten Einbruch der Jahre 2008 / 2009 erfolgreich gemeistert und im vergangenen Geschäftsjahr die Trendwende erreicht.
Nach der erfolgreichen Entwicklung beider Geschäftsbereiche unter einem Dach über mehrere Jahrzehnte sind heute das Autozuliefer- wie das Textilmaschinengeschäft von Rieter global aufgestellt, individuell zukunftsfähig und gut vorbereitet, um als starke und fokussierte eigenständige Gesellschaften am Kapitalmarkt zu bestehen.
Die vorgeschlagene Aufteilung ist auch eine Konsequenz der langfristigen Entwicklung der beiden industriellen Aktivitäten zur finanziellen Eigenständigkeit. Schon heute werden die beiden Geschäftsbereiche als separate Einheiten mit eigenen Managementteams und Organisationen geführt. „Die beantragte Aufteilung und formale Verselbständigung der Divisionen ist ein logischer nächster Schritt, den wir jetzt vollziehen“, kommentiert Rieter Executive Chairman Erwin Stoller. Damit seien die Divisionen besser gewappnet für die strukturellen Veränderungen in der Textil- und in der Automobilindustrie sowie die zunehmende Komplexität und Globalisierung beider Geschäfte, die sich in der kommenden Zeit fortsetzen würden. Es wird nicht erwartet, dass die beantragte Aufteilung zu einem Stellenabbau führen wird.
Gute Ausgangslage für Start als selbständige Unternehmen
Der Verwaltungsrat von Rieter erwartet für beide Aktivitäten erhebliche Vorteile, wenn sie zukünftig als selbständige börsenkotierte Gesellschaften handeln können. Eine wichtige Folge der Selbständigkeit wird die grössere strategische und ope