Autoneum hat 2011 den Start in die Selbständigkeit nach der Aufteilung des Rieter-Konzerns erfolgreich bewältigt und geniesst weiterhin das Vertrauen der weltweiten Automobilhersteller. Dies zeigte sich im Berichtsjahr in bedeutenden neuen Kundenaufträgen und einem deutlichen Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 15%. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 22.3 auf 34.9 Mio. CHF, was einer EBIT-Marge von 2.1% gleichkommt. Dank höherem EBIT und einem verbesserten Finanzergebnis erzielte Autoneum nach dem Vorjahresverlust ein leicht positives Nettoergebnis.

Das Berichtsjahr war durch den Entscheid der Generalversammlung vom 13. April 2011 der RieterHolding AG geprägt, den Konzern aufzuteilen und das Geschäft der ehemaligen Rieter-Division Automotive Systems unter dem Namen Autoneum als eigenständige Gesellschaft separat an die Börse zu bringen. Seit dem 13. Mai 2011 werden die Aktien von Autoneum (Börsenkürzel: AUTN) an der SIX Swiss Exchange gehandelt. Autoneum ist jetzt ein fokussierter Zulieferer der weltweiten Automobilindustrie und der global führende Hersteller von Systemen für akustischen Komfort und Hitzeschutz bei Motorfahrzeugen.

Umsatz in Lokalwährungen um 15% gesteigert
Die Automobilindustrie verzeichnete im Berichtsjahr in allen grossen Wirtschaftsregionen mit Ausnahme von Japan ein Wachstum der Fahrzeugproduktion. Insgesamt stieg die weltweite Produktion von leichten Motorfahrzeugen um 3%.

Im Geschäftsjahr 2011 erhöhte Autoneum den Umsatz in Lokalwährungen um 15% und wuchs damit deutlich stärker als die weltweite Automobilproduktion. In allen Regionen steigerte Autoneum den Umsatz in Lokalwährungen kräftig. Aufgrund des starken Schweizer Frankens gegenüber den meisten Währungen erhöhte sich der Bruttoumsatz in Schweizer Franken jedoch nur leicht auf 1 722.4 Mio. CHF (Vorjahr: 1 715.4 Mio. CHF).

Naturkatastrophen beeinflussen Konzernergebnis
Verschiedene Ereignisse, die nicht im Einflussbereich des Unternehmens lagen, bremsten die Dynamik der Geschäftsentwicklung und reduzierten das Ergebnis im ersten Geschäftsjahr als selbständige Gesellschaft. Die japanischen Autohersteller hatten in der ersten Jahreshälfte weltweit unter den Auswirkungen des Erdbebens vom März 2011 in Japan zu leiden. In der zweiten Jahreshälfte wurde die Produktion japanischer und koreanischer Hersteller durch Überschwemmungen in Thailand weltweit behindert. Beide Ereignisse hatten für Autoneum geringere Volumen und tiefere Deckungsbeiträge zur Folge. Im September wurde das grösste Produktionswerk von Autoneum in den USA von Ausläufern des Tropensturms Lee unter Wasser gesetzt und schwer beschädigt. Verwaltungsrat und Konzernleitung haben grossen Respekt vor den Leistungen des lokalen Managements und der Mitarbeitenden, die unter grössten Schwierigkeiten das überflutete Werk schnellstmöglich wieder in Betrieb setzten, um die Kunden beliefern zu können. Die direkten Schäden sind durch Versicherungen voraussichtlich gedeckt. Indirekte Einbussen entstanden jedoch, weil geplante Effizienz-und Produktivitätssteigerungsmassnahmen wegen dieser Ereignisse auch an den übrigen US-Standorten nicht zeitgerecht umgesetzt werden konnten.

Ungünstige Währungsentwicklung
Die Schulden-und Finanzkrise führte zu Währungsturbulenzen in einigen europäischen Ländern und in den USA. Die Schwäche von Euro und US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken beeinträchtigte auch Autoneums Konzernabschluss. Autoneum produziert und liefert fast ausschliesslich in den jeweiligen Euro-oder Dollar-Absatzmärkten. Somit betreffen die Währungsturbulenzen hauptsächlich die Umrechnung der lokalen Abschlüsse für die in Schweizer Franken ausgewiesene Konzernrechnung sowie Währungsverluste an einigen wenigen Produktionsstandorten, namentlich in Europa.

Betriebsergebnis
Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA betrug 104.2 Mio. CHF, was 6.2% des Nettoumsatzes entspricht. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 22.3 auf 34.9 Mio. CHF, was einer EBIT-Marge von 2.1% gleichkommt (Vorjahr 1.3%). Drei von vier Business Groups wiesen im Berichtsjahr ein positives operatives Ergebnis aus; nur die Business Group Europe verzeichnete ein negatives, aber gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis.

Aufgrund der Währungsturbulenzen sowie der Naturkatastrophen in Japan, Thailand und den USA konnte die Verbesserung der Ertragslage noch nicht plangemäss realisiert werden. Deutliche Fortschritte wurden jedoch bei der Senkung des Personal- und sonstigen Betriebsaufwands erreicht. Ein striktes Kostenmanagement, Produktivitätssteigerungen sowie Produktionsverlagerungen an kostengünstigere Standorte haben massgeblich zu diesen Verbesserungen beigetragen. Es gelang aber nicht, die weiterhin hohen Rohmaterialpreise vollumfänglich an die Kunden weiterzugeben. Autoneum arbeitet intensiv daran, die Effizienz unter dem Stichwort «Operational Excellence» an allen Standorten, vor allem aber in Europa, zu steigern.

Entwicklung der Business Groups
Autoneum konnte in Nordamerika und Asien den Umsatz in Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahr steigern. Die Dynamik wurde jedoch durch die Naturkatastrophen in Japan und Thailand beeinträchtigt.

In Europa stieg die Automobilproduktion 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf 16.1 Millionen Fahrzeuge. Die Business Group Europe erzielte 2011 einen Nettoumsatz von 888.0 Mio. CHF (Vorjahr 897.1 Mio. CHF). In Lokalwährungen erhöhte sich der Umsatz um 9.6%. Das EBITDA der Business Group Europe verbesserte sich auf 24.8 Mio. CHF (Vorjahr 20.0 Mio. CHF), was 2.8% des Nettoumsatzes entspricht.

Die Automobilproduktion in Nordamerika nahm um 10% auf 13.1 Millionen Fahrzeuge zu. Der Nettoumsatz in der Business Group North America stieg im gleichen Zeitraum auf 571.3 Mio. CHF (Vorjahr 548.9 Mio. CHF). In Lokalwährungen betrug der Umsatzanstieg 23.7%. Beeinflusst von den Naturkatastrophen in Japan und Thailand sowie den Überschwemmungen in den USA ging das EBITDA geringfügig von 57.6 Mio. CHF auf 52.7 Mio. CHF zurück. Dies sind 9.2% des Nettoumsatzes.

In Asien (ohne Japan) stieg die Automobilproduktion 2011 um 4% auf 29.0 Millionen Fahrzeuge, in China um 2% auf 17.2 Millionen Fahrzeuge. Das Wachstum der Produktion schwächte sich vor allem bei lokalen Herstellern wegen Kreditrestriktionen und anderer Konjunkturdämpfungsmassnahmen etwas ab. Die Business Group Asia steigerte den Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 19.7% auf 91.8 Mio. CHF, in Lokalwährungen um 36.1%. Das EBITDA nahm von 9.1 Mio. CHF auf 11.2 Mio. CHF zu. Dies sind 12.2% des Nettoumsatzes.

Die Automobilproduktion in der Marktregion SAMEA (South America, Middle East, Africa) stieg um 8% auf 9.8 Millionen Fahrzeuge. Im Berichtsjahr erzielte die Business Group SAMEA in Lokalwährungen einen um 10.3% höheren Nettoumsatz als im Vorjahr. Das EBITDA schwächte sich mit 10.5 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr (13.1 Mio. CHF) leicht ab, wegen einmaliger Kosten durch anspruchsvolle Produktionsanläufe. Die EBITDA-Marge erreichte 7.5% des Nettoumsatzes.

Positives Konzernergebnis
Dank höherem EBIT und einem verbesserten Finanzergebnis erzielte Autoneum nach dem Vorjahresverlust ein leicht positives Nettoergebnis. Das Finanzergebnis erhöhte sich im Vergleich zu 2010 vor allem aufgrund der tieferen durchschnittlichen Verschuldung, aber auch dank des anhaltend tiefen Zinsniveaus. Die Ertragssteuern konnten reduziert werden. Die ungleiche Verteilung der Ergebnisse auf die Einheiten beeinträchtigte weiterhin den Steueraufwand.

Stabile Finanzierungsstruktur
Autoneum wies am Ende des Berichtsjahrs eine stabile Finanzierungsstruktur aus. Die Eigenkapitalquote, inklusive nachrangiger Darlehen,