Im ersten Halbjahr 2013 verzeichnete Autoneum, der weltweite Marktführer für Akustik- und Wärmemanagement in der Automobilindustrie, einen weiteren Anstieg bei Umsatz und Ergebnis. Massgeblich zu dieser Umsatzsteigerung beigetragen haben Marktanteilsgewinne bei globalen Kunden sowie hohe Lieferanteile bei absatzstarken Fahrzeugmodellen in Nordamerika und Asien. Autoneum erhöhte das Ergebnis dank der konsequenten Umsetzung von operativen Verbesserungsmassnahmen und dem erfolgreichen Ausbalancieren von Preisentwicklungen auf den Rohmaterialmärkten. Mit einer Umsatzsteigerung von 10.8% in Lokalwährungen übertraf Autoneum die Entwicklung der weltweiten Automobilproduktion (1.4%) erneut deutlich. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg markant von 36.1 Mio. CHF auf 55.9 Mio. CHF; dies entspricht einer EBIT-Marge von 5.2%. Der Konzerngewinn erhöhte sich im ersten Halbjahr 2013 um 19.1 Mio. CHF auf 31.3 Mio. CHF. Substanziell gestiegen ist der Gewinn pro Aktie von 0.54 CHF im ersten Halbjahr 2012 auf 4.27 CHF.

Die weltweite Automobilindustrie zeigte sich auch im ersten Halbjahr 2013 uneinheitlich und abhängig von regionalen konjunkturellen Entwicklungen. Während sich die Wachstumsdynamik in Nordamerika verlangsamte und die Automobilproduktion in Europa erneut rückläufig war, befand sich vor allem der asiatische Markt auf automobilem Wachstumskurs. Die weltweite Automobilproduktion legte im Vorjahresvergleich dementsprechend verhalten um 1.4% auf 42.3 Mio. Fahrzeuge zu. Der Nettoumsatz von Autoneum hingegen übertraf mit einer Steigerung von 11.5% (in Lokalwährungen 10.8%) auf 1 078.0 Mio. CHF (Vorjahr 966.8 Mio. CHF) das Marktwachstum erneut deutlich. Alle vier Business Groups (BG) haben den Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert und das jeweilige Marktwachstum übertroffen. Ausschlaggebend für dieses erneute Wachstum gegen den Markttrend waren unter anderem Marktanteilsgewinne bei global tätigen Kunden sowie der hohe Lieferanteil bei absatzstarken Fahrzeugmodellen in Nordamerika und Asien. Ergebnissteigernd wirkten die konsequente Umsetzung von operativen Verbesserungsmassnahmen, das erfolgreiche Ausbalancieren von Preisentwicklungen auf den Rohmaterialmärkten sowie die kontinuierliche Optimierung von Strukturkosten trotz Umsatzwachstum.

Die konsequente Umsetzung der Strategie, die verstärkt auf Produkte mit hohem CO2-Einsparungspotenzial fokussiert ist, hat zu weiteren Ergebnisfortschritten beigetragen: So steigerte Autoneum im ersten Halbjahr das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) von 70.3 Mio. CHF im Vorjahr auf 90.9 Mio. CHF, die EBITDA-Marge stieg auf 8.4% (Vorjahr 7.3%). Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 19.8 Mio. CHF auf 55.9 Mio. CHF. Dies sind 5.2% des Nettoumsatzes (Vorjahresperiode 3.7%). Alle vier Business Groups haben das Betriebsergebnis (EBIT) gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert, wobei teilweise schwach ausgelastete Kapazitäten in Europa, insbesondere in Frankreich und Italien, eine höhere EBIT-Marge verhindert haben.

Auch dank des verbesserten Finanzergebnisses erhöhte sich der Konzerngewinn vor Steuern substanziell um 21.9 Mio. CHF auf 47.4 Mio. CHF. Der Vorsteuergewinn verteilte sich günstiger auf die Tochtergesellschaften, was zu einer deutlich tieferen Steuerquote führte. Der Konzerngewinn erhöhte sich markant von 12.2 Mio. CHF auf 31.3 Mio. CHF; dies entspricht einer Gewinnmarge von 2.9% (Vorjahr 1.3%).

Die Gesamtkapitalrendite (RONA) verbesserte sich von 9.1% im ersten Halbjahr 2012 auf 16.6% und überstieg damit den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC) von 8.7% um 7.9 Prozentpunkte. Gegenüber dem Jahresende 2012 konnte die Nettoverschuldung um 4.8 Mio. CHF reduziert werden; sie lag am 30. Juni 2013 bei 118.2 Mio. CHF (31. Dezember 2012 123.0 Mio. CHF). Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit legte in der Berichtsperiode deutlich um 18.3 auf 51.2 Mio. CHF zu (Vorjahresperiode 32.9 Mio. CHF).

Als Technologieführer arbeitet Autoneum kontinuierlich an der Markteinführung von Innovationen. Mit der im britischen Werk Heckmondwike zur Serienreife gebrachten Innovation für Teppichsysteme, Pure-Tuft, wird in einem ersten Schritt ein volumenstarkes Premiumfahrzeug beliefert. Auch der Ausbau der weltweiten Präsenz von Autoneum wurde in der Berichtsperiode weiter verfolgt. Der Beginn der Produktion im neuen Werk im russischen Ryazan ist für Herbst 2013 geplant. In Mexiko erweiterte Autoneum seine lokale Präsenz mit dem Bau eines zusätzlichen Produktionsstandorts durch das mit dem japanischen Zulieferer Nittoku geführte Gemeinschaftsunternehmen UGN. Dieses neue Werk in Silao wird ab Ende des Jahres Bauteile für japanische Automobilhersteller produzieren.

Business Groups
Die Automobilproduktion in Europa schwächte sich im ersten Halbjahr 2013 erneut ab. Die Zahl der produzierten Fahrzeuge verringerte sich um 4.0% auf 8.2 Mio. Die BG Europe hingegen konnte den Nettoumsatz in Europa in Lokalwährungen um 2.1% und den Nettoumsatz in Schweizer Franken um 3.4% auf 487.0 Mio. CHF steigern (Vorjahresperiode 471.2 Mio. CHF). Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich von 1.3 Mio. CHF auf 3.2 Mio. CHF. Produktionsrückgänge bei lokalen Herstellern in Frankreich und Italien hatten negative Auswirkungen auf die Kapazitätsauslastung, was das Ergebnis der BG Europe belastet hat. Profitieren konnte Autoneum in Europa von erfolgreichen Anläufen umsatzstarker Fahrzeugmodelle und den Verkaufs- und Umsatzzunahmen bei textilen Unterböden und Teppichsystemen insbesondere für deutsche Premiumhersteller.

In Nordamerika hat die Automobilproduktion im ersten Halbjahr 2013 deutlich an Dynamik verloren: Die Automobilproduktion stieg verhalten um 3.5% auf 8.2 Mio. Fahrzeuge. Mit einem Umsatzwachstum von 19.3% in Lokalwährungen hat die BG North America den Markt deutlich übertroffen. In Schweizer Franken stieg der Nettoumsatz sogar um 20.8% auf 462.2 Mio. CHF. Dank erfolgreichem Anlauf von mit Autoneum-Produkten ausgestatteten Volumenmodellen japanischer Hersteller sowie Marktanteilsausbau bei amerikanischen und deutschen Automobilherstellern ist die BG North America stark gewachsen. Obwohl die weiter gestiegenen Volumina die Werke bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet haben, konnte das Betriebsergebnis (EBIT) um 15.0 Mio. CHF auf 43.1 Mio. CHF gesteigert werden. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 9.3% (Vorjahr 7.3%).

Auch der Umsatz der BG Asia (ohne Japan) stieg im ersten Halbjahr 2013 markant um 16.9% in Lokalwährungen an und lag damit mehr als doppelt so hoch wie der Zuwachs der Automobilproduktion (7.9%) in dieser Region. In Schweizer Franken wuchs der Nettoumsatz um 20.2% auf 60.1 Mio. CHF (Vorjahresperiode 50.0 Mio. CHF). Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg von 5.1 Mio. CHF auf 6.2 Mio. CHF; die EBIT-Marge lag mit 10.3% (Vergleichsperiode 10.2%) leicht über Vorjahresniveau. Die rückläufige Automobilproduktion in Indien hat zu einem Volumen- und Umsatzrückgang bei Autoneum in Indien geführt und so das Wachstum der BG Asia insgesamt etwas gebremst. Darüber hinaus haben sich die im Jahr 2012 aufgrund politischer Spannungen rückläufigen Absätze der japanischen Hersteller in China im ersten Halbjahr 2013 noch nicht umfassend erholt.

Die Automobilproduktion in der Region Südamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Russland (SAMEA) stieg leicht um 2.1% auf 4.7 Mio. Fahrzeuge. Der in der BG SAMEA erzielte Nettoumsatz wuchs dennoch deutlich über Marktniveau um 11.5% auf 73.7 Mio. CHF, nach 66.1 Mio. CHF in der Vorjahresperiode. In Lokalwährungen betrug der Zuwachs 20.9%. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 2.1 Mio. CHF auf
2.2 Mio. CHF in der Berichtsperiode, die EBIT-Marge stieg von 0.2% im ersten Halbjahr 2012 auf 3.0%. Belastet wurde das Ergebnis der BG SAMEA in der Berichtsperiode durch die Aufwendungen für den für Herbst 2013 geplanten Produktionsstart des Werks im russischen Ryazan.

Ausblick
Das Wachstum der Automobilproduktion betrug im ersten Semester 2013 lediglich 1.4% und lag damit zwar deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, aber im Rahmen der kommunizierten Erwartungen von Autoneum. Zudem war das Wachstum regional unterschiedlich stark ausgeprägt. Diese uneinheitliche Entwicklung und das insgesamt geringe Wachstum dürften sich im zweiten Halbjahr 2013 fortsetzen, wobei Marktforschungsinstitute davon ausgehen, dass der Tiefpunkt der europäischen Nachfrageschwäche im ersten Semester 2013 erreicht worden ist.

Autoneum sieht weiterhin gute Chancen, auch im saisonal schwächeren zweiten Halbjahr das Wachstum der Automobilproduktion zu übertreffen und im Jahr 2013 trotz Dekonsolidierungseffekt einen Umsatz über jenem des Vorjahres zu erzielen. Die konsequente Umsetzung der Strategie und das zügige Vorantreiben von weiteren operativen Verbesserungsmassnahmen und damit verbundene Kostensenkungen stehen auch im zweiten Halbjahr im Fokus von Konzernleitung und Verwaltungsrat. Vor den erwarteten Einmaleffekten von rund 40 Mio. CHF für die Kapazitätsanpassungen in Europa soll damit die im ersten Halbjahr erzielte operative Marge von 5.2% im zweiten Semester bestätigt werden.

Die Investitionen werden sich 2013 plangemäss auf gut 4.5% des Nettoumsatzes belaufen und haben den Ausbau des Geschäfts in den Wachstumsmärkten sowie weitere operative Verbesserungen zum Ziel.