Tiefere Volumen infolge der geopolitischen Entwicklungen sowie die stark gestiegene Inflation belasteten das Ergebnis im ersten Halbjahr 2022. In einem leicht rückläufigen Markt steigerte Autoneum den Umsatz in Lokalwährungen um 0.5%. Der Umsatz in Schweizer Franken erreichte mit 888.7 Mio. CHF das Vorjahresniveau. Trotz den anspruchsvollen Rahmenbedingungen erzielte Autoneum ein positives operatives Ergebnis von 6.4 Mio. CHF (EBIT-Marge: 0.7%). Das Konzernergebnis verringerte sich auf –12.8 Mio. CHF. Demgegenüber gelang es Autoneum, einen soliden Free Cashflow von 45.2 Mio. CHF zu erwirtschaften. Eine hohe Nachfrage nach nachhaltigen Produkten für Elektrofahrzeuge bestätigt, dass Autoneum für diesen wachsenden Zukunftsmarkt gut aufgestellt ist.

Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen haben den Geschäftsgang im ersten Halbjahr 2022 erheblich belastet. Sie gehen einher mit einer beschleunigten Inflation und deutlichen Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten, die sich durch den Ukraine-Krieg weiter verschärft haben. Die Markterholung in der Automobilindustrie verzögert sich infolge dieser Entwicklungen. Autoneum unternimmt alles, um die Auswirkungen auf die Gruppe so gering wie möglich zu halten. Trotz der aktuellen Herausforderungen wird die Strategie weiterhin konsequent umgesetzt, dies mit Fokus auf innovative und nachhaltige Technologien für wachsende Zukunftsmärkte.

Umsatzentwicklung geprägt durch Ukraine-Krieg und Engpässe in den Lieferketten
Die weltweite Automobilproduktion ging im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1.8%* zurück. Der Umsatz von Autoneum in Lokalwährungen stieg dagegen um 0.5%, unterstützt durch inflationsbedingte Preiserhöhungen. In Schweizer Franken erreichte der Umsatz mit 888.7 Mio. CHF in etwa das Vorjahresniveau (Vorjahresperiode: 890.3 Mio. CHF). Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wirkten sich neue Engpässe in den globalen Lieferketten, vor allem durch fehlende Kabelbäume, auf die Produktionsvolumen der Fahrzeughersteller aus und bremsten damit die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Automobilzulieferindustrie im ersten Halbjahr 2022, insbesondere in Europa. Zudem war der Umsatz in Asien aufgrund der coronabedingten Lockdowns im zweiten Quartal in China rückläufig. Dahingegen konnte die Business Group SAMEA (Südamerika, Mittlerer Osten und Afrika) ihren Umsatz deutlich steigern.

Tiefe Produktionsvolumen und hohe Inflation belasten Profitabilität
Auf Konzernstufe erzielte Autoneum ein positives operatives Ergebnis (EBIT) von 6.4 Mio. CHF (Vorjahresperiode: 44.7 Mio. CHF) trotz dem herausfordernden Umfeld. Der Rückgang der EBIT-Marge von 5.0% auf 0.7% gegenüber der Vorjahresperiode ist zum einen auf die global stark gestiegenen Material-, Energie- und Transportkosten zurückzuführen, die sich infolge der Sanktionen gegen Russland weiter erhöht haben und durch Kundenbeiträge nur zeitverzögert kompensiert werden können. Zum anderen wurde das Ergebnis durch einen ungünstigen Mixeffekt in der Umsatzentwicklung der Regionen belastet: Reduzierte Produktionsvolumen führten insbesondere in den generell margenstarken Regionen Asien und Europa zu deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbussen, die durch das sehr gute Ergebnis in der Region SAMEA nicht ausgeglichen werden konnten. Der anhaltende Halbleitermangel führte zu einer Stop-and-Go-Produktion bei Fahrzeugherstellern, welche die Steuerung der Produktionskapazitäten bei Autoneum erschwerte. In Nordamerika war es angesichts des angespannten Arbeitsmarktes kaum möglich, die Produktion zu flexibilisieren. Der Ergebnisrückgang wurde auch von zwei Einmaleffekten beeinflusst: einem negativen Sondereffekt in Höhe von 5.6 Mio. CHF, verursacht durch einen in Schieflage geratenen Zulieferer in den USA, sowie einem positiven Sondereffekt in der Vorjahresperiode in Höhe von 4.8 Mio. CHF in Europa, der im ersten Halbjahr 2022 wegfiel. Das Konzernergebnis reduzierte sich um 38.3 Mio. CHF auf –12.8 Mio. CHF (Vorjahresperiode: 25.5 Mio. CHF).

Solider Free Cashflow ermöglicht weitere Reduzierung der Nettoverschuldung<